Die auf Initiative und durch tätige Mithilfe der Burgfreunde freigelegte und instandbesetzte Burgruine wird immer mehr zum Werbeträger für Runding. Darauf machte Vorsitzender Franz Amberger bei der harmonischen Mitgliederversammlung des Vereins am 17. Februar im Saal der Schlossbrauerei Brandl aufmerksam. Als aktuelle Beispiele nannte Amberger in seinem Bericht das herrliche Titelbild auf dem Urlaubsmagazin 2024 des Naturparks Oberer Bayerischer Wald sowie eine Würdigung der Maßnahme im aktuellen Oberpfälzer Öko-Tipp. Eine weitere Erfolgsmeldung gibt es auf dem Gebiet der Forschung: Nach der Dissertation über den Rundinger Fundkomplex an der LMU München entwickelt derzeit ein Student der OTH Amberg-Weiden eine 3D-Brille für Runding. Nutzer aus der ganzen Welt können damit einmal vom heimischen Wohnzimmer aus einen virtuellen Rundgang durch das weitläufige Gelände der Burgruine Runding unternehmen. „All diese Errungenschaften, von denen Runding heute und wohl auch in Zukunft profitiert, würde es ohne die Burgfreunde nicht geben“, stellte der Vorsitzende fest und fügte vor den versammelten Mitgliedern wörtlich hinzu: „Darauf dürfen wir allen miteinander mit Fug und Recht stolz sein.“ Neben der laufenden Pflege der Botanik kümmert sich der Verein auch weiterhin um die Betreuung von Burgbesuchern. An den 38 absolvierten Führungen haben 2023 insgesamt 750 Personen teilgenommen. Dass die seit 2009 in den Sommermonaten angebotenen Sonntagsführungen kaum noch in Anspruch genommen werden, führte der Vorsitzende auch auf die anschauliche Beschilderung und die zeitgemäße Vermarktung des Archäologischen Freilichtmuseums zurück. Nach Rücksprache mit der Gemeinde, die ihrerseits auf der Suche nach einem Ersatz für den Kastellan ist, wird das Angebot der wöchentlichen Sonntagsführungen eingestellt. Beibehalten werden jedoch Führungen für Schulklassen und angemeldete Gruppen sowie anlassbezogene Führungen (z. B. Internationaler Museumstag im Mai, Tag des offenen Denkmals im September). Über die durchgeführten Kinder-Burgtage im August und das spezielle Angebot „Yoga auf der Burg“ berichtete 2. Vorsitzenden Uli Effenhauser. Für den Sommer plant er eine Erlebnisführung mit Theatereinlagen. Die Freischaltung der Burg-App, die bislang an den bürokratischen Hürden gescheitert ist, soll nun endgültig bis zum Beginn der neuen Urlaubssaison erfolgen. Im Sinne der Arbeitsvereinfachung und der Kostenersparnis hat Kassier Hans Eibl die Finanzen des Vereins neu strukturiert: Aus drei Konten wurde eines – und das weist nach einem Plus von 3.400 Euro im Geschäftsjahr 2023 ein Guthaben von rund 31.500 Euro aus. Den aktuellen Mitgliederstand bezifferte Eibl auf 366. In der Aussprache äußerte Peter Schönberger sein Unverständnis über die von der Diözese Regensburg veranlasste Auflösung der Burg-Ausstellung in der alten Dorfkirche. Vorsitzender Franz Amberger pflichtete ihm bei, zumal es die Kirche ohne die Burg möglicherweise gar nicht geben würde. Schließlich seien die ehemaligen Rundinger Burgherren es gewesen, die mit ihrem finanziellen Engagement den Aufstieg Pachlings zum Pfarrort erst ermöglicht hätten. Bürgermeister Franz Kopp äußerte in diesem Zusammenhang die Hoffnung, dass die entstandene Lücken mit dem geplanten Stelenweg vom Rathaus zur Burg geschlossen werden kann. In seinem Grußwort wies er außerdem darauf hin, dass die Gemeinde ihre Hausaufgaben auf der Burg gemacht habe. Die Widmung des Areals als Trauort habe im Oktober die erste Hochzeit ermöglicht, weitere seien in diesem Jahr geplant. Für die geleistete ehrenamtliche Arbeit zollte er den Burgfreunden Dank und Anerkennung: „Es geht nur gemeinsam“, stellte Kopp fest. In seinem Ausblick wies Vorsitzender Franz Amberger auf den Bedarf an Ausbesserungsarbeiten an den alten Burgmauern hin. Bevor der Sanierungsstau überhand nimmt, schlug er vor, sich alle Jahre einen kleinen überschaubaren Abschnitt vorzunehmen. Bei der Umsetzung stellte er der Gemeinde Runding die Mithilfe des Vereins in Aussicht.
Begeisterte Kinder im Mittelalterfieber, staunende Teilnehmer bei den Führungen, strahlende Brautpaare vor jahrhundertealtem Gemäuer, gutgelaunte Fest- und Konzertbesucher, neugierige Radler, Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler aus Nah und Fern: Das Archäologische Freilichtmuseum auf dem Rundinger Schlossberg hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Gäste entwickelt – ganz im Sinn der örtlichen Burgfreunde, die die verwunschene Burgruine aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt haben.
22 Jahre lang galten die Aktivitäten des Vereins der Freilegung und Instandsetzung des Rundinger Wahrzeichens, seit der 900-Jahrfeier 2018 steht die Belebung der geschaffenen Einrichtung im Mittelpunkt: Mit diesen Worten fasste Vorsitzender Franz Amberger bei der harmonischen Mitgliederversammlung am 7. Juli in der Schlossbrauerei Brandl das vielseitige Engagement der Ehrenamtlichen zusammen. Der gute Ruf der Burgfreunde reicht inzwischen bis vor die Tore Aachens: Anlässlich eines Besuches in Runding hat Dirk Lüder vom neugegründeten Förderverein Klosterruine Schwarzenbroich sich nach dem Werdegang des Vorzeigeprojekts im Bayerischen Wald erkundigt.
Neueste Errungenschaft bei der zeitgemäßen Vermarktung des Freilichtmuseums auf dem Schlossberg ist die Burg-App, die 2. Vorsitzender Uli Effenhauser in seiner Eigenschaft als Lehrer am Benedikt-Stattler-Gymnasium Bad Kötzting mit angehenden Abiturienten erarbeitet hat. Das Ergebnis des P-Seminars hat auch die Fachleute im Ministerium überzeugt: Lohn für die Mühen der Schüler ist einer von drei Preisen auf Oberpfalz-Ebene. Nutznießer ist künftig die Gemeinde Runding, die als Kooperationspartner der Schule auch die anfallenden Gebühren trägt. Sehr zum Bedauern des Initiators scheitert die Freischaltung der Burg-App allerdings bislang an einem Wust von Datenschutzbestimmungen. „Wir hoffen, dass es bis zum Burgtag am 20. August klappt“, so Effenhauser bei der Präsentation vor den Mitgliedern.
Als Erfolg können die Burgfreunde auch die beiden Burgtage zum Kinderferienprogramm 2022 verbuchen. Das Angebot an Führungen haben im vergangenen Jahr 995 Burg-Besucher in Anspruch genommen, gut die Hälfte davon Schüler. Das dabei erzielte Spendenaufkommen macht inzwischen einen wesentlichen Einnahmeposten in der Vereinskasse aus. Die hat sich von den hohen Aufwendungen für die Instandsetzung der Vorburg, die der Verein aus eigener Kraft gestemmt hat, wieder erholt: Nach dem Bericht von Kassier Hans Eibl verfügen die Burgfreunde aktuell über ein Guthaben von rund 28.000 Euro. Die Zahl der Mitglieder hat sich bei 375 eingependelt.
„Es rührt sich was auf der Burg“, stellte Bürgermeister Franz Kopp erfreut fest und lobte das Engagement der Burgfreunde bei der Belebung und Vermarktung. Den Erhalt des Rundinger Markenzeichens betrachtet er als ureigene Aufgabe der Gemeinde, in deren Eigentum der Schlossberg sich seit zwei Jahren befindet. Die anfallenden Aufgaben werde man Stück für Stück abarbeiten, versicherte Kopp in seinem Grußwort. Über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Fundstückeweg, der die Besucher vom Dorfplatz hinauf zur Burg lenken soll, informierte Wolfgang Kagermeier von der Tourist-Info. Seit eineinhalb Jahren arbeitet er an diesem ehrgeizigen Vorhaben, das schon ziemlich weit gediehen ist und zweifellos eine weitere Attraktion darstellt.
Bei den fälligen Neuwahlen hatte der Bürgermeister als Wahlleiter eine dankbare Aufgabe, denn die amtierende Vorstandschaft stand wieder zur Verfügung und wurde einmütig bestätigt. Vorsitzender bleibt Franz Amberger, Stellvertreter Uli Effenhauser, Kassier Hans Eibl, Schriftführer Rudi Raum; als Kassenprüfer fungieren wie gehabt Klaus Dittrich und Markus Schiedermeier.
Auch zehn Jahre nach der Eröffnung des Archäologischen Freilichtmuseums im September 2012 hat die Burgruine Runding nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Der Besucherstrom ist ungebrochen – und viele Gäste lassen sich bei den sachkundigen Führungen der Burgfreunde in die Geheimnisse der größten flächig freigelegten Burgruine Bayerns einweihen. Schon seit 2009 wartet der Verein mit regelmäßigen Führungen auf dem Schlossberg auf. Dazu steht ein kompetentes Team aus Ehrenamtlichen zur Verfügung, welche die mittelalterliche Befestigungsanlage bestens kennen und ihr Wissen auf anschauliche Weise weiterzugeben verstehen. Neben den Sonntagsführungen besteht auch das Angebot zur Betreuung angemeldeter Gruppen und Schulklassen. Die Jahresbilanz 2022, die Vorsitzender Franz Amberger bei der Besprechung der Burgführer im Vorfeld der neuen Saison vorgelegt hat, kann sich sehen lassen: Bei 44 Terminen wurden insgesamt 995 Teilnehmer registriert. Während das Interesse an den Sonntagsführungen (zwölf Termine, 165 Teilnehmer) rückläufig ist, nimmt die Nachfrage bei auswärtigen Gruppen (zwölf Termine, 254 Teilnehmer) zu. Wobei zu beobachten ist, dass immer mehr von ihnen den Besuch auf der Burg mit einer Einkehr in der örtlichen Gastronomie verbinden. Das Gros der Besucher aber entfällt auf Schulklassen (19 Termine, 554 Teilnehmer), die hauptsächlich von Peter Schönberger betreut werden. Gerade für die Kinder – sie kommen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus – bringt der Besuch ein unvergessliches Erlebnis: Im Unterricht von ihren Lehrkräften gezielt vorbereitet, können sie an Originalschauplätzen eintauchen in die geheimnisvolle Welt des Mittelalters und die sagenumwobene Zeit der Ritter. Eine schulinterne Lehrerfortbildung (22 Teilnehmer) komplettiert die Jahresbilanz der Burgfreunde bei den Schulen. Alle zwei Jahre ist die Burgruine Runding außerdem Ziel einer Maßnahme speziell für Junglehrer. Für die neue Saison liegen bereit die ersten Anmeldungen von Gruppen und Schulklassen vor. Die regelmäßigen Sonntagsführungen (ohne Anmeldung) finden vom 7. Mai bis 24. September statt, Treffpunkt ist wie gewohnt um 10.30 Uhr bei den Info-Tafeln in der Vorburg. Dort befindet sich auch der QR-Code für den von der Gemeinde gestalteten Audioguide, bis Mai soll außerdem die vom 2. Vorsitzenden Uli Effenhauser initiierte Burg-App zur Verfügung stehen.
Als größte flächig freigelegte Burgruine nimmt Runding seit 2012 eine Sonderstellung in der bayerischen Burgenlandschaft ein. Die fundierte Arbeit, die der Bamberger Mittelalterarchäologe Dr. Bernhard Ernst als Grabungsleiter geleistet hat, zieht jetzt weitergehende Forschungen nach sich: Im Rahmen ihrer Dissertation an der LMU München bearbeitet die Archäologin Daniela Molinaro den umfangreichen Fundkomplex.
Das gab Vorsitzender Franz Amberger am Freitag bei der Mitgliederversammlung der Burgfreunde in der Schlossbrauerei Runding bekannt. „Die Doktorarbeit steht unmittelbar vor dem Abschluss und wir dürfen stolz darauf sein, mit unserem Engagement die Voraussetzung für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Heimat geschaffen zu haben“, resümierte er.
Der Fundkomplex aus elf Grabungskampagnen (Zeitraum 1999 bis 2011), untergebracht im Keller des örtlichen Schulgebäudes, hat enorme Ausmaße: Er umfasst rund 700.000 Einzelstücke, inventarisiert und feinsäuberlich verstaut in 268 Stapelboxen mit einem Gesamtgewicht von rund fünf Tonnen. Unter den einzelnen Fundgruppen dominiert Keramik (Irdenware, Steinzeug, Steingut, Porzellan), gefolgt von Knochen, Glas, Metall und Stein.
In seinen weiteren Ausführungen befasste sich Franz Amberger mit Ideen der Burgfreunde zur Hebung der Attraktivität der Burgruine. Auf lange Sicht führe kein Weg an einer festen Einrichtung für Veranstaltungen mit angeschlossenem Museum und Gastronomie vorbei. Das seit Jahren geplante Mittelalterliche Klassenzimmer ließe sich übergangsweise mit einer Container-Lösung umsetzen. Auch auf dringende Pflegemaßnahmen machte der Vorsitzende aufmerksam. Darüber hinaus erneuerte er seinen Vorschlag zur Etablierung eines Burgsommers nach dem Vorbild des Festwochenendes zur 900-Jahrfeier im Juli 2018.
Über den aktuellen Stand der Burg-App, die er mit angehenden Abiturienten am Benedikt-Stattler-Gymnasium Bad Kötzting für die Gemeinde Runding entwickelt, informierte 2. Vorsitzender Uli Effenhauser. Demnach ist das betreffende P-Seminar im Zeitplan, die App könnte also zum Jahreswechsel an den Start gehen. Neben dem Audioguide, den Wolfgang Kagermeier von der Tourist-Info gestaltet hat, verfügt die Gemeinde mit dieser App über ein weiteres digitales Medium, das vor allem junge Burgbesucher ansprechen soll. Aber auch bei den analogen Medien tut sich wieder was in Runding: In Vorbereitung ist eine erweiterte Neuauflage des 1998 erschienenen Burgfreunde-Buches „Unter dem Dohlenturm“.
Nach dem Bericht des neuen Kassiers Hans Eibl verfügen die Burgfreunde über ein Guthaben von 25.155 Euro. Den aktuellen Mitgliederstand gab er mit 380 an.
Als Bürgermeister – und neuerdings auch Burgherr – zollte Franz Kopp den Burgfreunden Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit. Die Burg habe einen festen Platz an seinem Whiteboard, versicherte er. Gleichzeitig bat er um Geduld, dass angesichts der vielfältigen Aufgaben der Gemeinde nicht alles sofort erledigt werden könne, was wünschenswert sei. Die vom Vorsitzenden angesprochenen Pflegearbeiten auf der Burg sollen noch heuer durchgeführt werden, versicherte Kopp.
Wenngleich er seiner Berufung bei der Betreuung von Schulklassen nach wie vor mit großer Leidenschaft nachgeht, ist der pensionierte Lehrer Peter Schönberger schon jetzt auf der Suche nach einem potenziellen Nachfolger. Interessenten setzen sich am besten direkt mit ihm (Tel. 09971/5575) in Verbindung.
Die Burgfreunde Runding trauern um ihr langjähriges Mitglied Gabriele Freifrau von Moreau. Die geborene von Notthafft ist am 24. Oktober im 99. Lebensjahr verstorben. Mit ihrem Tod ist die Weißensteiner Linie des bedeutenden Adelsgeschlechts erloschen, das auch in Runding und Umgebung tiefe Spuren hinterlassen hat. Die gebürtige Regensburgerin, Jahrgang 1924, war eine ausgebildete Opern- und Konzertsängerin. 1958 heiratete sie Hermann Freiherr von Moreau, Begründer der Europäischen Wochen in Passau, und lebte mit ihm auf Schloss Kleeberg in Ruhstorf an der Rott. Nach dem frühen Tod des Gatten 1966 widmete sie sich ganz der Erziehung der drei gemeinsamen Kinder. Später engagierte sie sich im öffentlichen Leben und wurde zu einer Vorreiterin der Frauenpolitik in Bayern. Das sozialpolitische Engagement der Baronin findet seinen Niederschlag in der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande und weiterer Auszeichnungen. Als Tochter von Ernst Notthafft Freiherr von Weißenstein und seiner Frau Bertha Marie, geb. von Bechtolsheim, verkörperte Gabriele von Moreau zusammen mit ihren beiden Schwestern Maria-Theresia von Notthafft (1922-2010) und Elisabeth Lamberts (1926-2019) die letzte Generation der hoch angesehenen Adelsfamilie in Bayern. Zu deren umfangreichen Besitzungen gehörte unter anderem Schloss und Herrschaft Runding mit insgesamt 14 Hofmarken und Sitzen im heutigen Landkreis Cham sowie in Böhmisch Eisenstein. Der Kontakt zu den Burgfreunden entstand 1999 anlässlich eines Familientreffens der Nachfahren der Notthafft auf der Burgruine Runding. Mit ihrem spontanen Beitritt honorierten mehrere Teilnehmer die Arbeit des Vereins um die Wiederbelebung des 1829 aufgegebenen Familiensitzes. Mit großem Interesse verfolgten Gabriele von Moreau und ihre Schwestern fortan den weiteren Werdegang der Freilegung und Instandsetzung der Burgruine und nutzten mehrfach die Gelegenheit zu einem Besuch auf dem Schlossberg. Mit großzügigen Spenden unterstützten sie außerdem die Sanierung des Notthafft-Grabmals auf dem Rundinger Friedhof durch die Burgfreunde im Jahr 2006. Die Trauerfeier für Gabriele von Moreau fand in Ruhstorf statt, wo sie in der Familiengruft am Friedhof Hader beigesetzt wurde.
Die Burgfreunde Runding haben einen großen Freund und Förderer verloren: Im Alter von knapp 88 Jahren ist am 9. Januar 2022 Dr. Hartmann Freiherr von Bechtolsheim verstorben. Der promovierte Historiker aus Rottach-Egern war ein Enkel von Richard von Notthafft, dem letzten männlichen Nachfahren der Wernberger Line des namhaften Adelsgeschlechts, das über 400 Jahre auch in Runding verdienstvoll gewirkt hatte.
Der verwandtschaftliche Bezug zu den Notthafft geht auf die Mutter des Verstorbenen zurück: Erika Maria Julia Amelia Notthafft Freiin von Weißenstein. Sie war eine Tochter von Richard Notthafft (1870-1952), des letzten leitenden Direktors der Bayerischen Notenbank. Am 8. August 1930 hatte sie Anton Reichard Freiherr von Mauchenheim, genannt von Bechtolsheim, das Ja-Wort gegeben.
Ihr gemeinsamer Sohn Dr. Hartmann Freiherr von Bechtolsheim galt als Hüter des Familienerbes der Notthafft. In dieser Eigenschaft kam er schon früh in Kontakt mit Runding: Nachdem er von den Bemühungen um den Erhalt der Burgruine im Bayerischen Wald erfahren hatte, schloss er sich 1998 dem Verein der Burgfreunde an. Seinem Beispiel folgten ein Jahr später acht weitere Mitglieder der weitverzweigten Familie, die sich zu einem Treffen am ehemaligen Stammsitz ihrer Vorfahren auf dem Schlossberg eingefunden hatten. Seither sind die Verbindungen nicht mehr abgebrochen.
Zusammen mit seiner Frau Bettina von Bechtolsheim war der Notthafft-Enkel immer wieder ein gern gesehener Gast bei den Veranstaltungen der Burgfreunde. Quartier bezog er bei solchen Gelegenheiten bevorzugt im Schloss Blaibach, das einst ebenfalls seiner Familie gehört hatte. Zur grenzüberschreitenden Notthafft-Ausstellung 2006 („Auf den Spuren eines Adelsgeschlechts – Die Notthaffte in Bayern und Böhmen“) in Eger (Cheb) und Marktredwitz steuerte er Schätze aus dem Familienbesitz bei. Mit einer großzügigen Spende hat Bechtolsheim in Runding außerdem die Sanierung des Notthafft-Grabmals auf dem Friedhof unterstützt.
Mit dem liebenswerten Freiherrn aus Rottach-Egern verbindet Burgfreunde-Vorsitzender Franz Amberger eine bleibende Erinnerung von großer Symbolkraft. Zur Eröffnung des Archäologischen Freilichtmuseums im September 2012 brachte Dr. Hartmann von Bechtolsheim nämlich ein kostbares Stück aus dem Familienbesitz zurück, das seine Vorfahren bei ihrem Abzug 1829 mitgenommen hatten: den Schlüssel von Schloss Runding. Diese Geste wollte er als höchste Anerkennung seiner Familie für das Engagement der Burgfreunde um die gelungene Wiederbelebung des ehemaligen Stammsitzes im Bayerischen Wald verstanden wissen.
Gerade in der kontaktarmen Corona-Phase erfährt die Burgruine Runding eine ungeahnte Belebung. Das liegt zum Einen an der Konzertreihe von Olli Zilk, zum Anderen aber auch daran, dass viele Menschen wegen der Reisebeschränkungen ihre Heimat neu entdecken. Wie dem auch sei: Die Rundinger Burgfreunde freut´s. Sie sehen in dem enormen Zuspruch des Archäologischen Freilichtmuseums eine Bestätigung ihres bürgerschaftlichen Engagements seit der Vereinsgründung 1996. „Wir dürfen heute mit Genugtuung feststellen, dass unsere Arbeit in den zurückliegenden 25 Jahren sich gelohnt hat“, sagte Vorsitzender Franz Amberger bei der Mitgliederversammlung am Samstag in der Schlossbrauerei Brandl. Und mit dem Erwerb des Burgbergs habe die Gemeinde deutlich gemacht, dass sie sich der Verantwortung stellt, das in mühevoller Arbeit Geschaffene zu erhalten und dauerhaft mit Leben zu füllen. Wie der Vorsitzende betonte, seien die Burgfreunde gerne bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrung in die Weiterentwicklung des Areals einzubringen. Bedeutung messen sie dabei vor allem dem geplanten „Mittelalterlichen Klassenzimmer“ bei. Amberger: Wenn es uns gelingt, die Kinder zu begeistern, muss uns um die Zukunft der Burgruine nicht bange sein.“ Ihre Vorstellungen von einem modernen, multifunktionalen Veranstaltungszentrum in der Vorburg haben die Burgfreunde in einem Diskussionspapier für die weiteren Planungen der Gemeinde zusammengefasst. In den Berichtszeitraum 2020/21 entfallen ansonsten zwei Buchvorstellungen („Bayerisch Tot“ von Manfred Faschingbauer, „Die Akte Schleißheim“ von Gerhard Hopp) und zwei Schauerämter auf der Burgruine. Pandemiebedingt zu kurz gekommen ist die Geselligkeit, der geplante Tahedl-Abend und die heuer fällige 25-Jahrfeier müssen auf 2022 verschoben werden. Dass die Durchführung von Burgtagen derzeit nur für Schulklassen möglich ist, bedauert vor allem 2. Vorsitzender Uli Effenhauser, der bereits Pläne für nächstes Jahr schmiedet. Die Zahl der Mitglieder hat sich nach dem Bericht von Helmut Kleisinger bei 380 eingependelt, den aktuellen Kontostand der Burgfreunde gibt der Kassier mit 22.900 Euro an. In seinem Grußwort machte Bürgermeister Franz Kopp deutlich, dass der Erwerb des Areals auf dem Schlossberg durch die Gemeinde alternativlos gewesen sei. Schließlich sei die Burg das Rundinger Wahrzeichen und Alleinstellungsmerkmal, das es nach der Schließung der Vierauer Liederbühne vor allem kulturell zu nutzen gelte. Die laufende Konzertreihe betrachtet er dabei als Praxistest: „Wir wollen heuer mal schauen, was geht, und dann entsprechend nachjustieren“, kündigte Kopp an. Die fälligen Neuwahlen brachten eine Bestätigung für die bisherige Führungsmannschaft mit dem Vorsitzenden Franz Amberger, Stellvertreter Uli Effenhauser und Schriftführer Rudi Raum. Zum Nachfolger von Kassier Helmut Kleisinger, der seit 2014 im Amt ist, wählte die Mitgliederversammlung den bisherigen „Vize“ Hans Eibl.
So sehr die Burgfreunde sich auch bemühen, die Gemeinde zu mehr Aktivität bei der Bewerbung und Belebung der Burgruine zu veranlassen: Ihre Initiativen verlaufen im Sand. Deshalb setzt der Verein jetzt auf Veränderungen bei der bevorstehenden Kommunalwahl in vier Wochen.
„Es mangelt an Wertschätzung für das, was in mehr als 20 Jahren mühsamer Arbeit auf dem Schlossberg geschaffen worden ist“, fasste Vorsitzender Franz Amberger seine Eindrücke bei der Mitgliederversammlung am 15. Februar in der Schlossbrauerei Brandl zusammen. Im Unterschied zu Blaibach, das sein Alleinstellungsmerkmal im Konzerthaus erkannt habe und die damit verbundenen Chancen zu nutzen wisse, lasse Runding sein Kapital brach liegen.
Seine These machte Amberger an drei konkreten Beispielen fest: Die Beschilderung für auswärtige Besucher sei nicht nur schlecht, sondern sogar kontraproduktiv. Das seit Jahren geplante mittelalterliche Klassenzimmer als Grundlage für die Aktionstage sei immer noch in weiter Ferne. Und was den Vorschlag für einen Kultursommer angehe, suche man weniger nach Möglichkeiten als vielmehr nach Gründen für eine Ablehnung. „Wir machen uns Gedanken über eine nachhaltige Vermarktung und Belebung der Burg und die Gemeinde tut nichts dergleichen“, brachte der Vorsitzende seine Kritik unter dem Beifall der Mitglieder auf den Punkt.
Welche Chancen der Gemeinde dadurch entgehen, machte der Bericht des 2. Vorsitzenden Uli Effenhauser über die attraktiven Burgtage von Verein und Schulen deutlich. Außerdem gab es wieder eine Lehrerfortbildung zum Thema. Doch alle Mühe ist vergeblich, solange die Infrastruktur für einen Regelbetrieb des didaktisch hochwertigen Angebots nicht vorhanden ist. Bleibt die Gemeinde weiter untätig, droht auch noch der von der EU zugesagte Zuschuss zu verfallen.
In Vertretung des Bürgermeisters hatte „Vize“ Markus Griesbeck Mühe, die zur Sprache gebrachten Defizite zu widerlegen. In Bezug auf die Beschilderung musste er sogar uneingeschränkt zustimmen. Griesbeck dankte dem Verein für die geleistete Arbeit, insbesondere in Bezug auf das Buch zur 900-Jahrfeier, Burgtage, Führungen (42 Termine mit insgesamt 800 Teilnehmern) und die Initiative für die Entwicklung einer Burg-App.
Finanziell haben sich die Burgfreunde nach dem Kraftakt für die Maßnahmen in der Vorburg wieder erholt. Nach dem Bericht von Kassier Helmut Kleisinger zählt der Verein derzeit 388 Mitglieder.
Das Gänsehaut-Konzert mit dem Chor „Lehra und mehra“ und der unvergessliche Abend mit dem Musikkabarettisten Helmut A. Binser haben bei den Rundinger Burgfreunden die Idee von einem festen Kultursommer auf der Burg entstehen lassen. Außerdem soll der Burgerlebnistag für Kinder auf ein stabiles Fundament gestellt werden. Diese Zielsetzungen gab die Vorstandschaft bei der Mitgliederversammlung am Samstag in der Schlossbrauerei Brandl aus.
Seit der Gründung 1996 hatten die Burgfreunde gezielt auf das Jubiläumsjahr 2018 hingearbeitet. Mit der Freilegung und Instandsetzung der Burganlage, der Runding seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1118 verdankt, und der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit wurde die wichtigste Voraussetzung geschaffen, um die 900-Jahrfeier im Bewusstsein für die einzigartige Geschichte zu begehen.
Das Jubiläumsjahr selber haben die Burgfreunde nach dem Bericht des Vorsitzenden Franz Amberger mit einer Fülle von Aktivitäten bereichert. Dazu gehören neben den beiden eingangs erwähnten Großveranstaltungen drei hochkarätige Kirchenkonzerte und eine dreiteilige Reihe mit Autorenlesungen. Darüber hinaus hat 2. Vorsitzender Uli Effenhauser den vielbeachteten Festvortrag beim Festakt im Mai gehalten. Franz Amberger erstellt schließlich noch eine aktuelle Bestandsaufnahme der Gemeinde Runding: Die mit einem Bilderbogen vom Jubiläumsjahr angereicherte Dokumentation erscheint voraussichtlich im Lauf des Sommers in Buchform.
Die 900-Jahrfeier hat Runding viel Aufmerksamkeit verschafft. Bevor dieser Effekt wieder verpufft, sollten nach Dafürhalten der Burgfreunde große touristische Informationstafeln an der B 20 und an der B 85 auf die Burgruine aufmerksam machen. Außerdem sollte das überörtliche Ausflugsziel auf dem Schlossberg von den an Runding vorbeiführenden Bundes- und Staatsstraßen ausgeschildert werden.
Den Praxistest bestanden hat das pädagogische Konzept für einen Burgerlebnistag, das 2. Vorsitzender Uli Effenhauser zusammen mit seiner Frau Sigrid entwickelt hat. Anhand von Fotos erläuterte Effenhauser den vielseitig kombinierbaren Lernzirkel, der Kinder das Leben im Mittelalter mit allen Sinnen erfahren lässt. Im Rahmen einer Fortbildung der Wolfram-von-Eschenbach-Schule machten sich bereits über 20 Lehrer aus dem ganzen Landkreis mit dem Konzept vertraut. Die dauerhafte Durchführung steht und fällt mit einer festen Anlaufstelle. Nach Auskunft von Bürgermeister Franz Piendl ist der Antrag der Gemeinde auf eine EU-Förderung für die geplante Holzhütte auf der Burg inzwischen bewilligt, so dass dem Bau nichts mehr im Weg stehen dürfte.
Das Angebot der Burgführungen des Vereins haben im vergangenen Jahr rund 700 Besucher in Anspruch genommen. Von den insgesamt 45 Führungen hat Peter Schönberger alleine 18 übernommen.
Nach dem Kraftakt mit der 23.000 Euro teuren Sanierung des Getreidekastens und der Terrassenmauer hat sich die Finanzlage der Burgfreunde – den Spenden von insgesamt 9.500 Euro sei Dank – wieder entspannt. Der aktuelle Kontostand beläuft sich nach dem Bericht von Kassier Helmut Kleisinger auf rund 17.000 Euro. Die Zahl der Mitglieder ist nach 14 Neuzugängen bei sechs Austritten und zwei Todesfällen zum Jahresende 2018 auf 395 gestiegen.
In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Franz Piendl die Arbeit des Vereins. „Ohne die Burgfreunde wäre die 900-Jahrfeier niemals so gelungen“, sagte er wörtlich. In Sachen Kultursommer auf der Burg schlug er eine Aussprache im Gemeinderat vor. Die Aufstellung touristischer Informationstafeln (Stückpreis 8.000 Euro) sei eine Kostenfrage.
Die fälligen Neuwahlen unter der Regie von Bürgermeister Franz Piendl und Vize Markus Griesbeck gingen glatt über die Bühne. Von den 36 Anwesenden jeweils einstimmig wiedergewählt wurden 1. Vorsitzender Franz Amberger, 2. Vorsitzender Uli Effenhauser, Kassier Helmut Kleisinger und Schriftführer Rudi Raum; als 2. Kassier verstärkt Hans Eibl das bewährte Quartett an der Spitze des Vereins. Kassenprüfer bleiben Klaus Dittrich und Markus Schiedermeier.
Seit der Vereinsgründung 1996 haben sich die Burgfreunde Runding hauptsächlich mit Denkmalpflege befasst. Mit der Sanierung des Getreidekastens habe sie nun 2017 die Bautätigkeit endgültig abgeschlossen und gleichzeitig die Neuausrichtung der Arbeit eingeleitet: Ganz im Sinn der Nachhaltigkeit setzt der Verein seinen Schwerpunkt jetzt auf Museumspädagogik für Kinder. „Wenn es uns gelingt, Kinder für die Burg zu begeistern, muss uns um die Wertschätzung des geschaffenen Freilichtmuseums nicht bange sein“, sagte Vorsitzender Franz Amberger bei der gut besuchten Mitgliederversammlung am 24. Februar 2018 in der Schlossbrauerei Brandl. Den didaktischen Ansatz erläuterte 2. Vorsitzender Uli Effenhauser, der das Programm zusammen mit seiner Frau Sigrid entworfen hat. Im Rahmen eines Aktionstages können Kinder auf diversen Stationen eintauchen in das Leben im Mittelalter und sich dabei mit Themen wie Krieg und Ernährung befassen. Mit diesem Angebot für Schulklassen und sonstige Kindergruppen wollen die Burgfreunde das Vorhaben der Gemeinde auf Errichtung eines Jugendlagers auf der Burg mit Leben erfüllen. Flankierend nimmt die örtliche Wolfram-von-Eschenbach-Schule nach Auskunft von Lehrerin Sigrid Effenhauser das Jubiläum „900 Jahre Runding“ zum Anlass für eine Lehrerfortbildung zum Thema. Und das Benedikt-Stattler-Gymnasiums Bad Kötzting plant auf lange Sicht zusammen mit der Gemeinde und den Burgfreunden sogar die Anlegung eines historischen Lehrpfads. „Das ist aber noch Zukunftsmusik“, so Effenhauser in seiner Eigenschaft als Geschichtslehrer der Schule.
Beim Burgtag, mit dem die Burgfreunde am 10. August 2017 das Ferienprogramm der Gemeinde Runding bereichert haben, hat das neue Programm bereits seine Feuertaufe bestanden. 30 Kinder waren über Stunden mit Begeisterung bei der Sache und zeigten sich bei der abschließenden Gesprächsrunde sehr angetan von dem Angebot. Ein zweiter Durchlauf wurde zum 20. Burg-Café gestartet.
Ansonsten war das vergangene Jahr der Burgfreunde geprägt von der Fertigstellung der Bauarbeiten in der Vorburg. In einem Kraftakt wurde die gegen manche Widerstände in Angriff genommene Sanierung des Getreidekastens inklusive Terrassen- und Hofmauer sowie der Abtiefung und Neubefestigung des Festplatzes bis zum Burg-Café komplett fertiggestellt. Infolge der ursprünglich nicht eingeplanten Zusatzarbeiten haben sich die Kosten gegenüber der Kalkulation (15.000 Euro) auf 23.000 Euro erhöht. Zur Finanzierung musste der Verein sogar an seine Reserven gehen. Für das Geschaffene haben die Burgfreunde Zuspruch von allen Seiten erfahren und fühlen sich deshalb voll und ganz bestätigt: „Es dürfte heute in Runding wohl niemanden mehr geben, der die Notwendigkeit dieser Maßnahme ernsthaft in Zweifel ziehen würde“, sagte Vorsitzender Franz Amberger wörtlich. Alles in allem haben die Burgfreunde damit in zurückliegenden 22 Jahren 103.000 Euro und 11.500 Arbeitsstunden in die Burg investiert.
Eine weitere Veränderung in der Arbeit des Vereins betrifft die 1999 von der Pfarrgemeinde übernommene Organisation und Durchführung der kirchenmusikalischen Konzertreihe KlangFarben. Weil der damit verbundene Aufwand seit Jahren in keinem Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit steht und künftig auch noch Gema-Gebühren fällig werden, haben sich die Burgfreunde schweren Herzens zum Ausstieg entschlossen. Laut Amberger gibt es jedoch Gespräche zur Fortführung der Reihe unter veränderter Trägerschaft. „Runding hat sich mit den KlangFarben einen guten Namen gemacht“, sagte er, „deshalb bleibt zu hoffen, dass es mit den Orgelkonzerten in irgendeiner Form weitergeht.“ In Anbetracht der getätigten Ausgaben weist der Kassenbericht von Helmut Kleisinger in allen Bereichen ein Minus aus. Der Kassier setzt deshalb seine Hoffnung auf eine Konsolidierung der Finanzen in diesem Jahr. Die Zahl der Mitglieder liegt aktuell bei 390.„Mehr als beeindruckt“ von den Berichten der Vorstandschaft zeigte sich Bürgermeister Franz Piendl. Durch die Mithilfe des Bauhofs habe die Gemeinde einen Ausgleich für die vom Gemeinderat verwehrte Beteiligung an den Kosten für die Sanierung des Getreidekastens hergestellt, erklärte er. Mit Blick auf die 900-Jahrfeier besteht für Piendl kein Zweifel, dass die Burg „in Runding angekommen“ ist. Die Neuausrichtung der Arbeit der Burgfreunde sei ganz im Sinn der Gemeinde, zumal auch der Tourismus von der Kinderbetreuung profitieren werde. „Das Tageslager wird auf jeden Fall gebaut“, sagte Piendl. Darüber hinaus befürwortete er die Initiative des Vereins für eine zeitgemäße Bewerbung der Burg im Internet-Auftritt der Gemeinde.
Den Abschluss der Grabungs- und Sanierungsarbeiten auf der Burgruine Runding haben die Burgfreunde zum Anlass genommen, einen Mann zu ehren, der diese Phase mit seinem Einsatz maßgeblich geprägt hat: Sepp Bierl. „Unser Mann, der alles macht und alles kann“, ist auf der von Fritz Maier kunstvoll gestalteten Urkunde zu lesen, die den verdienstvollen Mitarbeiter als Ehrenmitglied würdigt. Sepp Bierl ist dem Verein Ende 1998 beigetreten und gehört seit 1999 zum engsten Kreis der Helfer. „Durch sein handwerkliches Geschick, seine Umsicht und Hilfsbereitschaft hat er sich sehr schnell unentbehrlich gemacht", sagte Vorsitzender Franz Amberger in seiner Laudatio.
Ob Maurer, Burggärtner oder Werkzeugwart: Sepp Bierl sei ein echter Tausendsassa und arbeite selbstständig und äußerst zuverlässig. Mit Ausnahme des Archäologen habe er auf der Burg schon alle Positionen wahrgenommen. Besonders hervorgetan habe er sich in den letzten vier Jahren bei der Sanierung der unteren Torgasse und des Getreidekastens. „Die Vorburg trägt Deine Handschrift“, bestätigte der Vorsitzende dem neuen Ehrenmitglied der Burgfreunde. Unter dem Beifall der Anwesenden nahm Sepp Bierl die Urkunde sichtlich gerührt entgegen, dazu einen Gutschein und eine weiße Orchidee für seine Frau.
Auch wenn im 20. Jubiläumsjahr nicht alles nach Wunsch gelaufen ist, können die Burgfreunde mit der Gesamtbilanz 2016 zufrieden sein. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung am Samstag, 18. Februar 2017 im Brauereigasthof Brandl deutlich. Zum Nachfolger des 2. Vorsitzenden Ludwig Biebl wählten die Mitglieder den Lehrer Uli Effenhauser.
Burg-Café und Schaueramt verregnet, die Feier zum 20-jährigen Bestehen abgesagt und zu allem Überfluss auch noch der Ärger mit der Gemeinde über die Sanierung des Getreidekastens: Das Jubiläumsjahr 2016 hätten sich die Burgfreunde durchaus anders vorstellen können, harmonischer vor allem und ohne unnötige Komplikationen.
Dass die Gemeinde den baufälligen Getreidekasten sich selbst überlassen wollte, ist für die Burgfreunde bis heute in keiner Weise nachvollziehbar. Denn nach dem Bericht des Vorsitzenden Franz Amberger hätte die Maßnahme keinen Aufschub mehr geduldet. „Es war Gefahr im Verzug“, schilderte er den miserablen Zustand der Mauern. Zum Glück hat sich der Verein durch die Widerstände nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen und die Sache auf eigene Faust angepackt. „Wir sehen uns heute in allen Punkten bestätigt“, so die Zwischenbilanz des Vorsitzenden. Ob Notwendigkeit, Vorgehensweise, Sicherheit oder Kosten: Die im Gemeinderat vorgebrachten Bedenken hätten sich durch die Praxis alle in Schall und Rauch aufgelöst.
In enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege werden die Arbeiten im Frühjahr wieder aufgenommen und möglichst bis zum Burg-Café abgeschlossen. Wobei auf Empfehlung des Landratsamtes auch die Terrassenmauer oberhalb des Getreidekastens in die Sanierung einbezogen wird.
Einen versöhnlichen Ausklang fand das Jubiläumsjahr der Burgfreunde durch die Verleihung des Denkmalschutzpreises des Landkreises Cham. An den 41 Burgführungen haben im letzten Jahr 762 Personen teilgenommen. Der Wilde Haufen ist nicht mehr Bestandteil der Burgfreunde: Die aus dem Verein hervorgegangene Mittelaltergruppe steht seit Juni auf eigenen Beinen und geht ihre eigenen Wege.
Künstlerisch nach wie vor auf gutem Niveau bewegt sich die Konzertreihe KlangFarben, der Besuch indes lässt zu wünschen übrig. „Wenn sich die wirtschaftliche Seite nicht verbessert, müssen wir die Reihe einstellen“, machte Franz Amberger unmissverständlich klar. Der Kassenbericht von Helmut Kleisinger bestätigte seine Aussage. Während das Orgelkonto merklich geschrumpft ist, schließt das allgemeine Vereinskonto trotz der hohen Ausgaben für den Getreidekasten (9.600 Euro) dank einer 5.000-Euro-Spende mit einem Plus.
Bürgermeister Franz Piendl lobte das Engagement der Burgfreunde und dankte der Vorstandschaft für die geleistete Arbeit zum Wohl der Allgemeinheit. Mit der Forderung des Vereins nach einer besseren Ausschilderung der Burgruine als dem touristischen Aushängeschild der Gemeinde werde man sich auseinandersetzen.
Keine große Mühe hatte der Bürgermeister mit der Durchführung der Neuwahlen. Das Ergebnis: 1. Vorsitzender Franz Amberger, 2. Vorsitzender Uli Effenhauser, Kassier Helmut Kleisinger, Schriftführer Rudi Raum; Kassenprüfer: Klaus Dittrich und Markus Schiedermeier.
Zusammen mit Franz Amberger hat Ludwig Biebl (†) 1996 den Verein Burgfreunde Runding e.V. aus der Taufe gehoben und zu einer anerkannten Größe auf dem Gebiet der Heimatpflege gemacht. Aus gesundheitlichen Gründen musste er nun sein Amt als 2. Vorsitzender aufgeben. Sein Ausscheiden aus der Vorstandschaft nahm der Verein zum Anlass, Ludwig Biebl zum ersten Ehrenmitglied der Burgfreunde zu ernennen. „Der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort“: Der in lateinischer Schrift niedergeschriebene Text auf der von Fritz Maier kunstvoll gestalteten Urkunde sagt alles über das Verhältnis zwischen Ludwig Biebl und den Burgfreunden. „Du bist für uns Vorarbeiter, Vordenker und Vorbild in einer Person“, fasste Vorsitzender Franz Amberger das vielseitige, verdienstvolle Wirken seines Stellvertreters zusammen. Der gebürtige Niederbayer hatte sich 1989 mit seiner Familie in Runding niedergelassen und war erstmals beim Heimatforschersymposium 1990 in Kontakt mit dem Thema Burg gekommen. Durch sein Interesse an der Heimat und sein ausgeprägtes Bewusstsein für Geschichte habe Ludwig Biebl mit dem Blick von außen sehr früh erkannt, welches Potenzial in der verschlafenen und verfallenden Ruine steckt und dass es sich lohnen würde, sich für deren Erhalt einzusetzen. „Ohne ihn wäre der Verein möglicherweise gar nicht gegründet worden“, räumte Vorsitzender Franz Amberger ein. „Auf jeden Fall“, sagte er, „wären die Burgfreunde ohne Ludwig Biebl nicht das, was sie heute sind“.
Sichtlich gerührt nahm Ludwig Biebl die ihm zuteil gewordene Ehre und Auszeichnungen unter dem Applaus der Mitglieder entgegen. Seine Erfahrung und sein Wissen stellt er dem Verein künftig als Beirat im erweiterten Vorstand zur Verfügung.
Auch wenn das Archäologische Freilichtmuseum auf dem Schlossberg längst fertig ist, geht den Rundinger Burgfreunden die Arbeit so schnell nicht aus. Das wurde bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung am Freitag, 20. November, in der Schlossbrauerei Brandl deutlich. „Es gibt immer was zu tun“: Unter diesem Motto stand der Bericht des Vorsitzenden Franz Amberger über die Aktivitäten 2015. Mit dem Abschluss der Sanierung der unteren Torgasse und der Neugestaltung der Anlaufstelle für die Besucher in der Vorburg habe die Gesamtanlage eine deutliche Aufwertung erfahren. 5.000 Euro und 540 Arbeitsstunden haben die Burgfreunde nach dem Bericht des 2. Vorsitzenden Ludwig Biebl zu dieser Maßnahme beigesteuert; damit erhöhen sich die Aufwendungen des Vereins für die Burg auf 80.000 Euro und 11.000 Arbeitsstunden.
Eine Bestätigung ihrer seit fast 20 Jahre währenden Arbeit sehen die Burgfreunde in den steigenden Besucherzahlen, die anhand der ausgegebenen Flyer in diesem Jahr deutlich über 10.000 liegen dürften. Allein bei den insgesamt 52 Führungen wurden mehr als 1.000 Teilnehmer gezählt.
Ein Vortrag von Helmut Kleisinger über das Leben auf der Alm, eine Autorenlesung mit Ulrich Effenhauser, das Schaueramt auf der Burg, der Vereinsausflug in die Kulturhauptstadt Pilsen und die Durchführung der Konzertreihe KlangFarben komplettieren die Aktivitäten des Vereins, der nunmehr in sein 20. Jahr geht. Das Jubiläum soll bei einem internen Grillfest auf der Burg im Juli 2016 begangen werden. Finanziell haben die Burgfreunde das laufende Jahr mit einem Minus von rund 2.000 Euro abgeschlossen. Den Einnahmen von 12.000 Euro stehen nach der von Kassier Helmut Kleisinger vorgelegten Bilanz Ausgaben von 14.000 Euro gegenüber.
Den Dank der Gemeinde für die geleistete Arbeit brachte Bürgermeister Franz Piendl zum Ausdruck. Mit der freigelegten Burgruine besitze Runding ein Alleinstellungsmerkmal, das bei der Anerkennung als Erholungsort eine große Rolle gespielt habe. Mit diesem Prädikat sei zum Ausdruck gekommen, wie wichtig die Gründung der Burgfreunde vor 20 Jahren gewesen ist, sagte Piendl. In seinem Grußwort deutete der Bürgermeister die Möglichkeit an, einen Teil der künftigen Einnahmen aus der Fremdenverkehrsabgabe für Burg-Hinweisschilder an den Bundesstraßen bei Raindorf und Chamerau zu verwenden.
In Fortführung der Restarbeiten in der Vorburg möchten sich die Burgfreunde in den kommenden zwei Jahren des Getreidekastens (Sanierung der Umfassungsmauern, Absenkung des Bodenniveaus) annehmen. Zur Abrundung der Maßnahme fehlt dann nur noch eine gastronomische Einrichtung. Ob hier die große Lösung auf den Grundmauern des Pfleghauskellers (genehmigte Bauvoranfrage) oder eine kleine Alternative (fester Kiosk) zum Tragen kommt, wollen die Burgfreunde im Lauf des nächsten Jahres grundsätzlich klären. Die Einrichtung soll dann spätestens zum Jubiläum 2018 (900 Jahre Runding) zur Verfügung stehen.
Für die Rundinger Burgfreunde ist 2013 das Jahr der großen Investitionen. Mehr als 15.000 Euro hat der Verein heuer in die Burgruine gesteckt, dazu kommen noch gut 500 Arbeitsstunden. Damit summieren sich die vom Verein erbrachten Gesamtleistungen allein für die Burg auf 70.000 Euro beziehungsweise 10.500 Stunden. Es war eine stolze Bilanz, die die Vorstandschaft bei der Jahreshauptversammlung am Samstag in der Schlossbrauerei Brandl vorlegen konnte. Gefordert waren die Burgfreunde hauptsächlich bei Restarbeiten am 2012 eröffneten Archäologischen Freilichtmuseum. Bei den Arbeitseinsätzen waren das hauptsächlich die Errichtung der Feuerstelle im Südzwinger, die Installation des WC-Containers mit Anschluss des Festplatzes, die Komplettierung der Beschilderung, die Erweiterung der Beleuchtung und vor allem die Säuberung des Pfleghauskellers. Von den Investitionen entfallen 7.000 Euro auf die Erschließung der Burgkapelle vom Gipfelfelsen, 3.000 Euro auf das Dach auf dem Wohnturm, 2.000 Euro auf die Erweiterung der Beleuchtung und 3.000 Euro als Zuschuss an die Gemeinde zu den laufenden Unterhaltskosten.
Sehr zur Freude des Vorsitzenden Franz Amberger hat der Besucherstrom auf der Burgruine in diesem Jahr merklich zugenommen. Immer mehr Einheimische und Urlauber nehmen die Anlage auf dem Schlossberg als attraktives Ausflugsziel wahr. Das macht sich auch bei der Nachfrage an Führungen bemerkbar: Bei insgesamt 56 Führungen sind heuer 1.100 Besucher betreut worden. Besonders groß war der Andrang beim Burg-Café mit Burgbelebung durch zwei Mittelaltergruppe (Arma Georgii aus Furth im Wald und Wölfe zu Dunkelstein aus Österreich), bei der Fotoausstellung von Stefan Engl und bei der Erlebnisführung im Rahmen der Ferienprogramms der Gemeinde.
Einen detaillierten Bericht über die geleisteten Arbeitseinsätze erstattete 2. Vorsitzender Ludwig Biebl. Bei allen selbst auferlebten Verpflichtungen auf der Burg haben die Burgfreunde in diesem Jahr die Geselligkeit nicht vernachlässigt. Auch das 15. Orgel-Triduum kann der Verein als Erfolg verbuchen, sowohl was die Qualität der Konzerte als auch den Zuspruchs des Publikums angeht. Dass die Vereinskasse nach dem Bericht von Rudi Lempart trotz der enormen Ausgaben noch ein solides Guthaben aufweist, nahmen die Mitglieder mit Freude zur Kenntnis.
In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Franz Piendl die Arbeit der Vereinsführung, die nach wie vor mit viel Herzblut bei der Sache sei. Ausdrücklich lobte er auch das Engagement von Peter Schönberger (31 Führungen) und Sepp Bierl (360 Arbeitsstunden; sie wurden für ihre herausragenden Leistungen von den beiden Vorsitzenden mit Geschenken geehrt.
Im nächsten Jahr planen die Burgfreunde weitere Beiträge zur Attraktivierung des Burgareals. Handlungsbedarf sehen sie ferner bei der Sanierung der Torgasse und der Umfassungsmauer des Getreidekastens. Vereine und sonstige Gruppierungen in der Gemeinde ermunterte Franz Amberger, die Burgruine für öffentliche oder auch interne Veranstaltungen zu nutzen.
Ansonsten warb der Vorsitzende für den Besuch der bevorstehenden KlangFarben-Konzerte zum 15-jährigen Bestehen der Vleugels-Orgel. Als besondere Höhepunkte kündigte er die „Bairische Weihnacht“ mit dem 55 Knaben starken Nachwuchschor der Regensburger Domspatzen (15. Dezember) und das Neujahrskonzert mit Weltstar Barbara Dennerlein (1. Januar) an. Aber auch das Jubiläumskonzert am 15. Jahrestag der Orgelweihe mit Ruth Spitzenberger (13. Dezember), das Weihnachtskonzert mit dem Further Ensemble Cantamus und Wolfgang Kraus (26. Dezember) sowie das Dreikönigskonzert mit dem führenden tschechischen Organisten Jaroslav Tuma (6. Januar) aus Prag seien den Besuch wert.
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